Während ich meinen Bruder links liegen ließ und den Weg entlang marschierte, dachte ich über das kleine Kind und die zwei Typen nach. ,,Hey warte doch!", schimpfte ich und rannte ihm schnell hinterher. ,,Woran denkst du?", wollte ich dann nach einer Weile wissen, nachdem ich sah, wie er grübelte.
"Warum sind nicht alle nett? Ihr seid doch auch nett?", fragte ich daraufhin naiv nach und sah die beiden verwirrt an. Als Seth meinte, ich dürfe vielleicht seine Haare anfassen, wenn sie nicht gestylt waren, sah ich ihn mit glitzernden Augen an: "Ja wirklich? Yuhuuuuu!" Ich hüpfte vor Freude. Außerdem hoffte ich, die beiden von vorhin vielleicht einmal wieder zu sehen.
Ich sah meinen Zwilling an. ,,Ich denke über den kleinen Jungen und seine Begleiter nach. Sie sahen nicht so aus. Oder haben sie den Eindruck gemach, wie Vater, Mutter und Kind? Wohl eher nicht" Ich überlegte. ,,Ja und? Was interessiert es dich, wer von den beiden nun die Mutter spielt?",,Ich weiß ja, dass dich sowas nicht interessiert. Aber. Mir ist im Sinn gekommen, dass sie als Brüder um das Kind kümmern und keiner von den der leibliche Vater ist", erklärte ich meinem Zwilling. ,,Und wenn schon? Was interessiert uns das?"Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Ich möchte auch ein Kind haben. Nur leider hab ich niemanden. Also.." Fassungslos sah ich ihn an. ,,DAS kann doch nicht dein Ernst sein? Ein Balg an dich zu binden."
Ich verdrehte genervt die Augen und ging zurück um Yahiko kurzerhand einfach aufzuheben und am Arm mitzutragen. Wir tun Leuten auf Befehl hin weh. Wenn Kid sagt wir sollen jemanden angreifen, dann machen wir das auch. Ich wartete auf Tybalt und nickte dann kurz, als ich neben den beiden herging. Jetzt ist unser Auftrag uns um dich zu kümmern, also auch auf dich aufzupassen. Das klang hart, war aber die Wahrheit. Wir waren nicht besonders gut mit Kindern, also hatten wir beschlossen Yahiko einfach nicht anzulügen.
Mit großen Augen sah ich die Beiden an, ehe dicke Tränen in meine Augen stiegen, welche dann gleich über meine Wangen liefen. "Also wollt ihr mich in Wirklichkeit gar nicht!", heulte ich los.
Nun sahen wir beide verwirrt drein. Aber das haben wir doch nicht gesagt. Es kam sehr selten vor, aber manchmal beendeten wir die Sätze des anderen, besonders dann, wenn wir sowieso das selbe sagen wollten.
Mir fiel fast gar nicht auf, dass sie ihre Sätze gegenseitig beendeten."Aber ihr sagtest, dass ihr euch nur um mich kümmert, weil es euer Auftrag ist!", brachte ich schniefend hervor, während mir Tränen über die Wangen liefen. Die Leute sahen uns bereits seltsam an.
Statt zu antworten warf ich den starrenden Leuten einen tödlichen Blick zu. Sie sollen es gar nicht erst wagen etwas zu sagen. Statt meinem Bruder antwortete ich also Yahiko. So ist es auch, aber das heißt nicht, dass wir dich nicht mögen.Das zu sagen war noch schwieriger als gedacht.
Die Leute, die seinen tödlichen Blick sahen, wandten sich lieber schnell wieder ab. "Wirklich? Ihr... Ihr habt mich echt lieb?", wollte ich dann wissen, meine Augen begannen zu strahlen.
Zufrieden über das Ergebnis, wandte ich mich wieder dem Gespräch zu, war mit dem Thema aber immer noch überfordert. Mir ging es nicht sehr viel besser, aber ich riss mich erst einmal zusammen, um passende Worte zu finden. Wir sind dir nicht abgeneigt.
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03.12.2018 04:26
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