Synchron fuhren wir hoch, als ein Schrei durchs Gebäude gellte. Bleib liegen, ich gehe schon. Vergiss es. Ich stand auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich verdrehte halbherzig die Augen, stand dann aber auch auf und packte Tybalt am Arm, damit ich ihn in der völligen Dunkelheit in den Gängen nicht verlor. Gemeinsam verließen wir unseren Raum und versuchten herauszufinden woher der Schrei gekommen war. Bald fanden wir den Ort, denn aus Yahikos Zimmer erklang weinen. Zwar waren wor beide genervt, doch weggehen wollten wir trotzdem nicht. Ich öffnete langsam die Tür und trat ins Zimmer. Meinen Zwilling hatte ich immer noch nicht los gelassen. Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und tapste Seth einfach nach ins Zimmer hinein.

Erinnerungen prasselten auf mich ein und ich wusste, dass es meinem Bruder da nicht anders gehen konnte. Diese junge kleine Stimme klang viel zu sehr nach Juliette, als das wir jetzt hätten weggehen können. Mein hartes Herz bröckelte etwas als eine zarte Stimme uns entgegen klang, gedämpft vom der Decke. Ich drückte die Hand meines Zwillings unbewusst und ging dann zum Bett ohne sie loszulassen. Hey, wir tun dir nichts. Tybalts Stimme brach fast vor Emotionen und meine war da nicht anders, als ich neben meinem Bruder ans Bett heran trat und die Nachttischlampe anschaltete. Alles ist gut. Wir sinds nur. Ich setzte mich seitlich aufs Bett und zog Seth neben mich, ihn aber immer noch nicht loslassend.

Ja, sie sind weg. Dir tut keiner was. Vorsichtig legte ich die Hand auf die Decke, knapp neben Yahikos Kopf. Ich hatte mich neben Tybalt nieder gelassen und atmete durch, ehe ich mich der Aussage meines Bruders mit einem Nicken anschloss. Komm raus zu uns, okay?

Ist schon okay. Vorsichtig, aber gar nicht so ungeschickt wie ich es hätte tun können, zog ich Yahiko zwischen Tybalt und mich und legte einen Arm um ihn. Ich zögerte zwar kurz, doch spiegelte dann die Aktion meines Bruders mit meinem anderen Arm, wodurch ich allerdings natürlich dessen Hand loslassen musste. Dir wird niemand was tun. Kann es... kann es wirklich sein, dass wir eine zweite Chance bekommen Juliette?

Schon okay, wir bleiben hier. Ich strich dem kleinen Jungen immer mal wieder über den Rücken, damit er sich völlig beruhigte. Ich schwieg, doch lehnte mich an die Schulter meines Bruders. Ich war müde, aber ich wollte auch nicht wirklich wegpennen.

Nachdem Yahiko eingeschlafen war schielte ich zu meinem Bruder hinab. Schlaf du auch, lass uns heute hier bleiben. Ich wollte protestieren, doch die Müdigkeit gewann schließlich und auch mir fielen die Augeb zu. Ich lächelte leicht und manövrierte uns drei dann auf das schmale Bett, Yahiko in der Mitte, Tybalt an der Wand und uch an der Außenseite, ehe ich zuließ, dass auch mich der Schlaf übermannte.

Wir schliefen so friedlich und tief wie schon sehr lange nicht mehr. Besonders Tybalt konnte ohne meinen Sand nur selten ruhig schlafen und auch ich wandte meine Teufelskraft oft an mir selbst an, denn Schlaf war wichtig. Unbewusst legte ich einen Arm über Yahiko und Seth, als wollte ich sie auch in meinem ruhigen Schlaf noch beschützen.