Lass das. Das bezog sich sowohl aufs ankuscheln, als auch aufs Anfassen meiner Haare, die mir seit jeher recht wichtig waren. Innerlich amüsierte ich mich über Tybalts Problem mit Yahiko, doch äußerlich zeigte ich das natürlich nicht, sondern ging schweigend nebenher.

Warum heulst du denn jetzt? Hör auf damit. Ich war restlos überfordert und sah zu meinem Bruder. Ich wusste sofort, dass er sich prächtig amüsierte, auch wenn er es nicht zeigte.

Ich gab auf und hätte fast die Hände in die Luft geworfen. Okay. Okay! Ich mag dich und jetzt halt die Klappe.

Warte, WAS? Ich blieb wie angewurzelt stehen und ließ die Arme locker, wodurch der kleine Junge wohl zu Boden fallen würde. Das innerliche Lachen verging mir als ich Yahikos Wortwahl hörte. Trotzdem schnellte ich vor und fing den Jungen auf, ehe er zu Boden fiel. Dass das erst einmal klar ist, wir sind nicht deine Papas.

Wir sollen dich trainieren. Keine Ahnung wer dein Vater ist. Ich seufzte und trug Yahiko die letzten Meter zum nächsten freien Zimmer. Schlaf jetzt erstmal, Morgen reden wir dann von mir aus. Ich verdrehte die Augen und folgte meinem Bruder.

Wir sind Brüder, wir könnten sowieso nicht beide deine Väter sein. Ich setzte Yahiko auf dem Bett ab und seufzte dann wieder. Ich war müde. Ich kann dich einschlafen lassen. Ich lehnte mich in den Türrahmen. Oder ich mache das. Dann heult er Morgen wieder.

Ich knurrte genervt auf. Ich bin garantiert nicht das "Onkelchen". Ich grinste für eine halbe Sekunde über Tybalt, ehe ich Yahiko wieder ansah. Wir reden Morgen weiter, klar?

Ich würde ihn nicht so nennen. Ich streute weißen Traumsand über Yahiko und wartete bis er eingeschlafen war, ehe ich ihn doch zudeckte und mich dann aufrichtete. Ich sah dem treiben meines Bruders zu und verdrehte dann die Augen. Du verweichlichst ihn. Ich sah Tybalt an und schüttelte dann mit traurigem Blick den Kopf. Er erinnert mich zu sehr an... an Juliette. Ich sah zur Seite, etwas was ich nur tat wenn ich bei meinem Zwilling war. Ich erstarrte bei Erwähnung unserer Cousine und spürte die Trauer wieder in mir aufsteigen, doch ehe sich ersetzend die übliche Wut vorschieben konnte schaltete sich die Liebe zu meinem Bruder ein und ich umarmte ihn sacht. Mich auch, vielleicht regt er mich deshalb so auf. Ich erwiderte die Umarmung ohne zu zögern. Yahiko schlief und die Tür war zu, niemand würde uns sehen. Vielleicht ist das eine zweite Chance? Eine dumme Idee, aber weder Tybalt noch ich hatten Juliettes Tod wirklich verschmerzen können. Ich dachte an sowas glaubst du nicht. Ich legte mein Kinn auf Seths Schulter ab und sah zu dem schlafenden Jungen hinter ihm herab. Du weißt das ich mit Kindern nicht kann, aber wenn du unbedingt willst dann gut. Aber ich bleibe nicht Onkel Tybalt. Ich atmete auf und lachte dann leise auf. Okay, wir gewöhnen ihm das ab. Lass uns auch schlafen gehen. Das wird anstrengend Morgen. Zusammen verließen wir den Raum und zogen uns in unser Zimmer zurück, wo wir uns Bett fertig machten und uns hinlegten. Wir hatten unsere Einzelbetten bereits seit wir angekommem waren zusammengeschoben und schliefen nun friedlich nebeneinander. Nun da ich schlief ließ meine Macht über Yahikos Träume mach und überließ ihn wieder seinen eigenen.